Gedenkfeier mit Berichten von Zeitzeugen
06.03.2017 / 17:41 Uhr — Presseinfo Stadt / duz
Dormagen. An das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 72 Jahren in Dormagen erinnerten heute der stellvertretende Bürgermeister Hans Sturm und Schüler der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule vor dem Historischen Rathaus. Gemeinsam legten sie dort Blumen an dem Mahnmal für die Opfer des Dritten Reichs nieder. Am 6. März 1945 hatten die amerikanischen Streitkräfte mit Zons, Stürzelberg und Rheinfeld die letzten noch in deutscher Hand befindlichen Ortschaften im heutigen Stadtgebiet eingenommen. „Es war zugleich ein Tag der Befreiung, da das deutsche Volk nicht aus eigener Kraft das NS-Regime mit all seinen schrecklichen Verbrechen beenden konnte“, sagte Sturm. In bewegenden Worten erinnerte er an das Schicksal der Opfer, zu denen auch die zahlreichen Witwen und Waisen gehörten. „Mein eigener Vater gilt seit dem Krieg als vermisst. Vor zwei Jahren habe ich schweren Herzens das Verfahren begonnen, ihn für tot erklären zu lassen, da ich dies meinen Kindern nicht überlassen möchte“, sagte Sturm.
Die Gesamtschüler hatten für die Gedenkfeier Zeitzeugenberichte im Archiv des Rhein-Kreises Neuss gesammelt. Sie trugen eindrucksvolle Passagen zu den letzten Kriegstagen aus der Delrather Schulchronik vor. Interessant war auch der Bericht eines niederländischen Schiffers, der zusammen mit der vierköpfigen Besatzung einen von der deutschen Wehrmacht konfiszierten Dampfschlepper versenkt und sich auf das linke Rheinufer nach Zons gerettet hatte. Dort erlebte er zusammen mit anderen Ortsbewohnern im Luftschutzkeller am Rheintor das Kriegsende. Begleitet wurden die Gesamtschüler von ihrem Lehrer Stephan Lorenz und dem ehemaligen Kollegiumsmitglied Uwe Koopmann. An der Gedenkfeier nahmen auch Kreisarchivar Dr. Stephen Schröder und Egmont Worms als Initiator der Erinnerungstafel zur Befreiung Dormagens im Historischen Rathaus teil.
Fotoquelle: Stadt Dormagen
Gemeinsames Gedenken an das Kriegsende |